IntegRoute – Ganzheitliche Konzeptauswahl für Routenzugsysteme zur Produktionsversorgung

Integrierte Bewertung von Prozess und Technik

Routenzugsysteme werden in immer mehr Unternehmen unterschiedlicher Branchen zur Produktionsversorgung eingesetzt. Die steigende Verbreitung ist unter anderem auf die Betrachtung von Routenzügen als „schlankes Transportkonzept" sowie die oftmals propagierte Vision einer "staplerfreien Produktion" zurückzuführen.
Da sich noch kein Standard für Routenzüge etabliert hat, sind in der Praxis verschiedenste Routenzugsysteme im Einsatz, die sich sowohl in der eingesetzten Technik als auch in der Gestaltung des Prozesses und des Steuerungssystems unterscheiden.
Für eine optimale Erfüllung der individuellen Anforderungen müssen Prozess und Technik aufeinander abgestimmt und eine Vielzahl komplexer Zusammenhänge bei der Systemgestaltung berücksichtigt werden. Studien belegen jedoch, dass die Systemgestaltung heute meist „aus dem Bauch heraus" erfolgt und keine detaillierte Betrachtung unterschiedlicher Varianten von Routenzugkonzepten durchgeführt wird.

Als zentrales Projektziel soll eine Methode entwickelt werden, die die Konzeptauswahl von Routenzugsystemen in der Phase der Grobplanung unterstützt.
Zur Erreichung dieses Ziels soll die Methode die Bildung von Planungsvarianten basierend auf hinterlegten Referenzprozessen und -technologien ermöglichen und darüber hinaus den Vergleich des geplanten Routenzugsystems mit einer Versorgung durch Stapler erlauben.
Die Bewertung der generierten Planungsvarianten soll einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und die folgenden Kriterien berücksichtigen: Handhabungsaufwand, Material-Durchlaufzeiten, Umlaufbestände, Investitionen, Betriebskosten, Personalkosten, Flächenbedarf, Ergonomie und Flexibilität.
Die ganzheitliche Bewertung soll es ermöglichen, bereits bei der Konzeptauswahl in der Grobplanungsphase Details einzubeziehen, die derzeit oftmals erst in späteren Projektphasen berücksichtigt werden.

Im Forschungsprojekt wird nach der Aufnahme und Analyse von Routenzugsystemen eine Vorgehensmethode entwickelt, die eine systematische Unterstützung der Grobplanung von Routenzugsystemen zum Ziel hat. Im weiteren Projektverlauf wird ein Modell erarbeitet, das eine umfassende Abbildung von Routenzugsystemen ermöglicht. Das Modell erlaubt die Beschreibung, Dimensionierung und Bewertung unterschiedlicher Routenzugkonzepte hinsichtlich eines spezifischen Anwendungsfalls. Des Weiteren werden die erarbeiteten Projektergebnisse in einem softwarebasierten Demonstrator zusammengeführt, um eine zeiteffiziente Anwendung und die abschließende Evaluierung und Verbesserung des Modells zu ermöglichen. Die einzelnen Arbeitspakete des Forschungsprojekts können der Grafik unten entnommen werden:

Die Projektergebnisse werden nach Abschluss des Projekts der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, um bei zukünftigen Routenzugeinführungen eine  bessere und schnellere Gestaltung und Bewertung von Routenzugsystemen im Rahmen der Grobplanung zu ermöglichen.

  • AQS Logistic Systems GmbH, Herdorf
  • Draexlmaier Industrial Solutions GmbH, Vilsbiburg
  • FEIL GmbH, Bestwig
  • Helge Nyberg AB, Leipzig
  • Jungheinrich Logistiksysteme GmbH, Moosburg
  • Karl Miller GmbH & Co. KG, Kirchberg
  • Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH, München
  • LR Intralogistik GmbH, Wörth an der Isar
  • MAN Truck & Bus AG, München
  • MEKRA Lang GmbH & Co. KG, Ergersheim
  • Paul Müller Transport- und Verpackungsmittel GmbH, Balve
  • Porsche AG, Zuffenhausen
  • Toyota Material Handling Deutschland GmbH, Isernhagen
  • trilogIQa, München
  • Weissenborn Logistik-Consulting, Garching

Das IGF-Vorhaben 18136 N der Forschungsvereinigung Bundesvereinigung Logistik e.V. - BVL, Schlachte 31, 28195 Bremen wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.