Bayerischer Forschungsverbund FORFood

Teilprojekt 6: Sichere und effiziente Supply-Chain in der Lebensmittelindustrie durch einen intelligenten Behälter

In der Lebensmittelindustrie sind die Anforderungen an die Sicherheit der Qualität von Lebensmitteln sehr hoch. Dem gegenüber steht die steigende Anzahl an Warnungen und Informationen des Europäischen Schnellwarnsystems für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF).

Nicht zuletzt deshalb wurde in der EU-Verordnung (EG) Nr. 178/2002 die Pflicht für eine durchgehende Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln festgelegt. Gefordert ist für jeden Teilnehmer der Supply-Chain die Dokumentation nach dem Prinzip „one step up – one step down“. Der praktische Nachweis der Erfüllung der Sicherheitsanforderungen  ist allerdings nur aufwendig zu führen, wenn die einzelnen Informationen auf die verschiedenen  Teilnehmer der Warenstromkette verteilt sind. Sollen Waren nicht nur rückverfolgt, sondern auch zurückgerufen werden, ist eine stufenübergreifende, durchgehende Rückverfolgbarkeit von Warenströmen mit Chargentrennung Voraussetzung für eine effiziente Abwicklung, die dem Schutz des Verbrauchers ebenso wie dem des Rückrufers nachhaltig dienen kann.

Eine solche Rückverfolgung setzt jedoch die Ermittlung und Speicherung von Daten entlang der gesamten Supply-Chain, sowie schnelle Zugriffs- und Auswertungsmöglichkeit voraus. Die derzeit in der Lebensmittelindustrie verwendeten Logistik- und Kontrollprozesse sind oft sehr aufwendig und ressourcenintensiv, nicht zuletzt, weil die für die Rückverfolgbarkeit notwendigen Daten über Behälterinhalte in Papierform  geführt werden.  Vor diesem Hintergrund ist ein integrierter Ansatz zum Schutz der Güter und zur Vereinfachung der Lebensmittellogistik erforderlich.

Ein integriertes System, welches eine umfassende Sicherung der Lebensmittelkette vom Herstellort der Rohprodukte bis hin zum Endverbraucher durch eine durchgehende sensorbasierte Überwachung maßgeblicher Parameter im Transportbehälter effizient ermöglicht, existiert bislang nicht. Das Forschungsprojekt verfolgt daher folgende Ziele innerhalb der Warenstromkette der Lebensmittelindustrie:

  • Sicherung der Qualität von Lebensmitteln durch sensorbasierte Überwachung der Umgebungsbedingungen
  • Steigerung der Effizienz von Prozessen in der Supply-Chain
  • Erhöhung der Transparenz der Lebensmittelkette
  • Vereinfachte Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln

Zur Erreichung einer sicheren und effizienten Supply-Chain in der Lebensmittelindustrie soll an einem intelligenten Behälter und der notwendigen Infrastruktur zu seinem effizienten Einsatz geforscht, aber auch die durchgehende Warenstromkette in der Lebensmittellogistik untersucht werden. Eine initiale Analyse auf Schwachstellen dient dabei als Grundlage zur Ermittlung von Anpassungen der Logistikprozesse an die neuen Möglichkeiten durch den Einsatz eines intelligenten Behälters, sowie für die Definition von Anforderungen an den Behälter selbst. Darauf aufbauend sollen ein Konzept und Funktionsmuster eines Intelligenten Behälters erarbeitet werden, sowie die Definition und der modellhafte Aufbau der notwendigen Infrastruktur zur Einbindung des Behälters in die Logistikprozesse der beteiligten Unternehmen erfolgen. Weiterhin wird eine Definition der notwendigen Anpassungen der Prozesse in der Lebensmittelkette zur optimalen Nutzung der neuen Funktionalitäten durchgeführt.

  • Fachgebiet Höchstfrequenztechnik (HOT), TU München
  • DYNAMIC Systems GmbH
  • EDEKA Handelsgesellschaft Südbayern mbH
  • EURO-LOG AG
  • GEBHARDT Food & Retail Solutions GmbH

  • Motorola Solutions Germany GmbH
  • Schreiner Group GmbH & Co. KG
  • Smartrac Technology Group
  • Silica

Das Projekt wurde durch die Bayerische Forschungsstiftung gefördert.