SFB 582 – Teilprojekt M2

Wandelbare Logistikstrukturen in Minifabriken

"Die heutige innerbetriebliche Logistik erfüllt nicht die Anforderungen an eine kundenindividuelle, effiziente Produktion in Minifabriken!"

Das Teilprojekt M2 dient dem Entwurf der innerbetrieblichen Logistik in Minifabriken. Die Produktion kundenindividueller Güter reduziert die Größe der Fertigungslose und steigert deswegen die Zahl der abzuwickelnden Produktionsaufträge und damit den gesamten materialflusstechnischen und steuerungstechnischen Aufwand erheblich. Heute geht die Produktion in kleinen Losgrößen noch mit erheblichen Produktions- und Logistikkosten einher. Eine Verfolgung der individuellen Produktion bedarf also zukunftsweisender, automatisierter Ansätze in der Logistik, um die Kostenschere gegenüber der Serienfertigung zu verkleinern.

Autonome, dezentral gesteuerte Materialflussmittel zur Gestaltung wandelbarer Logistikstrukturen in Minifabriken

Hierzu werden autonome, dezentrale Material-flussmittel entwickelt, die hinsichtlich Einsatz, Umfang, Automatisierung und Konfiguration flexibel sind. Alle Komponenten des innerbetrieblichen Materialflusses zusammen mit vor- und nachgeschalteten Logistikbereichen wie Lager, Kommissionierzonen, Verpackungsbereiche sowie Schnittstellen zur externen Logistik werden dabei als konfigurierbare Module entworfen, die sich schnell an die Anforderungen der Minifabrik adaptieren lassen und damit eine Inbetriebnahme vereinfachen. Sie eignen sich deshalb auch für einen kurzfristigen Einsatz in unterschiedlichen Minifabriken.

In der ersten Antragsperiode wurden die Anforderungen an die innerbetriebliche, technische Logistik in einer Minifabrik analysiert. Als Lösungsansatz für die Gestaltung und Konzeption eines wandelbaren Materialflusssystems wurde die Methode einer funktionsorientierten Modularisierung ausgewählt. Bei dieser Methode wird das Materialflusssystem aus mechatronischen Modulen aufgebaut, die nach dem Konzept der verteilten Automatisierung automatisiert sind und deren Modulgrenzen entsprechend der Funktionalität gezogen werden. Basierend auf dieser Gestaltungsmethode und dem Konzept der verteilten Automatisierung wurden ein Fahrzeugsteuerungs- und ein Kommunikationskonzept auf Geräteebene entwickelt, mit denen die Abwicklung der kundenindividuellen innerbetrieblichen Transportvorgänge in einer Minifabrik realisierbar ist.

  • Bewertungsverfahren zur Ermittlung der Wandelbarkeit eines Materialflussmittels
  • Wandelbarkeit wird als Kombination von Layout-, Durchsatz- und Fördergutflexibilität gepaart mit der Fähigkeit zur Erweiterung und Integration betrachtet.
    Fahrzeugsteuerungskonzept auf Geräteebene (Waypointmatrix)
  • Layoutveränderungen ohne Programmieraufwand
  • Hohe Durchsatzflexibilität
  • Steuerungskonzept ist erweiterungs- und integrationsfähig
  • Anwendbar sowohl für EHB-Systeme als auch für Fahrerlose Transportsysteme
  • Reduzierung der Inbetriebnahmezeiten
    Kommunikationskonzept auf Basis von XML/SOAP
  • Offener und erweiterungsfähiger Daten-austausch von der Leitebene bis hinunter auf die SPS-Ebene
    Technische Umsetzung und Realisierung in lehrstuhleigener Versuchsanlage

Dieses Forschungsprojekt wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.