ReDiMon - Realitätsgetreue digitale Modelle für Montageanlagen

Der Einsatz moderner Planungs-, Optimierungs- und Inbetriebnahme-Methoden scheitert aktuell oft an veralteten oder inkorrekten Modellen. Zwar ist es mittlerweile Standard, dass Anlagen digital geplant werden und zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung ein digitales Abbild existiert, allerdings werden in der Realität häufig Anpassungen an der Anlage vorgenommen, die nicht in das digitale Modell übertragen werden. Des Weiteren beinhaltet ein solches Planungsmodell keine Informationen über Verschleiß oder Defekte der Anlage und ihrer Komponenten. Für Entscheidungen bzgl. Instandhaltung, Fehlerbehebung oder Rekonfiguration einer Anlage steht daher oft keine verlässliche Informationsgrundlage zur Verfügung.

Zielsetzung

Ziel des Forschungsprojektes ReDiMon ist die Schaffung von Transparenz über den aktuellen Zustand von Montageanlagen. Dazu soll ein System erforscht und implementiert werden um den realen Anlagenzustand digital abzubilden und automatisiert zu aktualisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden einerseits bestehende Simulationsmodelle der Anlage mit deren realem Zustand abgeglichen und entsprechend aktualisiert. Dabei liegt der Fokus vor allem auf Änderungen der verwendeten Betriebsmittel oder deren Positionierung. Außerdem werden Anlagen- und Produktionsdaten analysiert und die gewonnenen Erkenntnisse, wie beispielsweise die Abnutzung oder Beschaffenheit der Betriebsmittel, in die digitalen Modelle integriert.

Lösungskonzept

Das Lösungskonzept umfasst vier wesentliche Schritte:

  • Vollständige 3D-Erfassung der aktuellen Anlagenkonfiguration durch eine geeignete Kombination aus Sensorik, wie bispielsweise 3D-Stereokameras oder LiDAR-Scanner, und einem geeigneten Trägersystem
  • Verknüpfung einzelner 3D-Aufnahmen zu einer Punktwolke der Anlage sowie die Extraktion relevanter Informationen bezüglich Anwesenheit und Position der entsprechenden Betriebsmittel mittels Methoden der künstlichen Intelligenz
  • Erfassung sowie Analyse von Anlagen- und Prozessdaten aus der Montagelinie mittels geeigneter Sensorik und Data-Analytics-Methoden
  • Abgleich der extrahierten Informationen mit dem Simulationsmodell und den im PLM-System gespeicherten Metadaten sowie deren Aktualisierung

Konsortium

Das Konsortium setzt sich aus dem Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) der TU München sowie den Unternehemen Conti Temic microelectronic GmbH, mts Consulting & Engineering GmbH und Software Factory GmbH zusammen.

Danksagung

Das Projekt ReDiMon wird durch das Bayerische Verbundforschungsprogramm des Freistaates Bayern gefördert und durch den Projektträger VDI/VDE-IT administrativ betreut, wofür sich die Projektteilnehmer sehr herzlich bedanken.

Laufzeit: 01.07.2021 - 30.06.2024  
Förderer: BayVFP