SFB 768 - Teilprojekt B5: Systemisches Änderungsmanagement zur Gestaltung von Änderungszyklen in der Produktion

Systemisches Änderungsmanagement ist ein einheitliches, prozessbasiertes und von der Organisationsstruktur unabhängiges Vorgehen für das Management von Änderungen an Produkt-Service-Systemen und / oder Produktion unter Verwendung derer Systemmodelle zur Änderungsanalyse. Dies umfasst proaktive, reaktive und retrospektive Aktivitäten und berücksichtigt insbesondere die Interaktion zwischen Produkt und Produktion sowie der jeweiligen Änderungszyklen.

Motivation

Innovationsprozesse führen zu häufigen Änderungszyklen in der Produktion. Unter Innovation wird in diesem Zusammenhang jegliche Entwicklung bezeichnet, die zu Veränderungen am Produkt-, Produktions- oder sonstigen betroffenen Systemen (z.B. Organisation, Logistik, Service, etc.) führen kann. Da sich Veränderungen in diesen komplexen soziotechnischen Systemen ausbreiten können (Change Propagation), soll mit dem Systemischen Änderungsmanagement ein ganzheitlicher Ansatz zur effizienten und effektiven Gestaltung von Änderungszyklen geschaffen werden.

Zielsetzung

Entwicklung eines ganzheitlichen Systemischen Änderungsmanagements zur effizienten und effektiven Gestaltung von Veränderungen in produzierenden Unternehmen. Darunter fallen die Beschreibung proaktiver, reaktiver und retrospektiver Maßnahmen und die Nutzung von Systemmodellen für PSS und Produktion für Änderungsanalysen.

Vorgehen

In AP1 sollen die Anforderungen an das Systemische Änderungsmanagement (ÄM) in Form eines Kontextmodells und Lastenheftes definiert werden. AP2 umfasst Tätigkeiten, in denen die Rahmenbedingen und Gesamtkonzeption des Projektes koordiniert werden. In AP3, AP4 und AP5 werden die Spezifika des proaktiven (AP3), reaktiven (AP4) und retrospektiven (AP5) Änderungsmanagements ausgearbeitet. Ziel des proaktiven ÄM (AP3) ist die frühzeitige Erfassung und Charakterisierung der Änderungen. Im reaktiven ÄM (AP4) soll ein detailliertes Vorgehen zur gezielten Problemlösung und Umsetzung von Änderungen beschrieben werden. Retrospektives ÄM (AP5) soll die Analyse- und Bewertungsmöglichkeiten von Änderungen untersuchen, mit dem Ziel, ein „Lessons Learned“ im ÄM zu etablieren. Zur effizienteren Gestaltung von Änderungen im Unternehmen soll in AP6 eine situations- & änderungsbasierte Prozesskonfiguration entwickelt werden. In AP7 werden abschließend die Ergebnisse im Anwendungskontext erprobt.

Ergebnisse

  • Kontextmodell für das Systemische Änderungsmanagement:
    Das Kontextmodell dient der Unterstützung des Verständnisses zum Änderungsmanagement in Forschung und Industrie und unterstützt bei der Ableitung von Anforderungen an und Verortung von Teilmodellen.
     
  • Referenzprozess für das Änderungsmanagement in der Produktion:
    Der (Top-level) Referenzprozess für das Änderungsmanagement in der Produktion ist ein Vorgehensmodell und ist abgebildet als sequentieller Stage-Gate Prozess.

Dank

Das Teilprojekt B5 des Sonderforschungsbereichs (SFB) 768 „Zyklenmanagement von Innovationsprozessen – verzahnte Entwicklung von Leistungsbündeln auf Basis technischer Produkte“, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Wir danken der DFG für die hervorragende Unterstützung. Nähere Informationen finden Sie im Internet unter www.sfb768.de.

Laufzeit 01.01.2016 - 21.12.2019
Förderer Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)