Beschäftigungprofil Logistik der Zukunft

Durch die Einführung neuer Technologien befinden sich heutige Logistikprozesse im Wandel. Technologien wie Robotik, Augmented Reality, Big Data, Künstliche Intelligenz und Internet der Dinge tragen dazu bei, die Vernetzung der Logistikprozesse zu verstärken und den Umbruch zur Industrie 4.0 voranzutreiben. Der Mensch und seine Kompetenzen sind für die erfolgreiche Implementierung der neuen Technologien im Unternehmen von großer Relevanz. Trotz der zunehmenden Automatisierung sind sich Experten einig, dass der Mensch weiterhin eine zentrale Rolle in der Logistik spielen wird. Zunehmende Planungsaufgaben der neuen Technologien und die Mensch-Roboter-Interaktionen sind Gründe dafür.

Diese Veränderungen veranlassen die Unternehmen, sich mit Qualifizierungsstrategien und -maßnahmen zu beschäftigen. Doch wie können Unternehmen derartig erforderliche Kompetenzveränderungen identifizieren? Welche Einflüsse haben neue Technologien auf die Logistikprozesse und welcher Wandel ergibt sich für die notwendigen Kompetenzen und die Mitarbeiterbedarfe?

Das Forschungsprojekt der Technischen Universität München und der MAN Truck & Bus AG befasst sich damit, diese Fragen zu beantworten. Ziel ist, ein allgemeingültiges Vorgehen zu entwickeln, mit dem sich qualitative und quantitative Mitarbeiterkompetenzen ermitteln lassen. Die erforderlichen Kompetenzen für die Automobillogistik der Zukunft werden systematisch auf Basis von veränderten Logistikprozessen und unter Berücksichtigung von neuen Technologien abgeleitet.

Zunächst wird ein Kompetenzmodell benötigt, das die relevanten Fähigkeiten in der Logistik umfassend abbildet. Ein Kompetenzmodell ist ein Anforderungskatalog, in dem alle Kompetenzen zur Leistungserbringung und Problemlösung messbar und verständlich dokumentiert werden. Dabei muss man sowohl bisherige als auch zukünftig notwendige Kompetenzen entlang der Logistikprozesse berücksichtigen.

Neben dem grundlegenden Kompetenzmodell bedarf es einer Betrachtung der Logistikprozesse. Diese umfassen die Bereiche Inbound, Inhouse, Outbound und Planung. Durch die Einführung von neuen Technologien werden auch die Prozesse angepasst werden müssen. Die Technologien hierfür sind zu identifizieren und hinreichend zu untersuchen, um deren Einfluss auf die Prozesse bewerten zu können.

Die veränderten Logistikprozesse haben Auswirkungen auf die relevanten Kompetenzen und die notwendigen Qualifikationen. Durch die Analyse der Prozessveränderungen und dem Abgleich mit dem Kompetenzmodell können die qualitativ notwendigen Kompetenzen der Mitarbeiter inklusive der Kompetenzstufen abgeleitet werden.
 
Neben der Ermittlung der Kompetenzen sind auch die konkreten, quantitativen Bedarfe an Mitarbeitern mit entsprechenden Kompetenzen von Interesse. Das Vorgehen soll nicht nur die Mehr- und Minderbedarfe entlang der Logistikprozesse bestimmen, sondern auch den Einfluss von unterschiedlichen Szenarien berücksichtigen.

  • MAN Truck & Bus SE

Das Forschungsprojekt wird im Rahmen der Kooperation der MAN Truck & Bus SE und der Technischen Universität München (MAN.TUM) durchgeführt.