Einfluss der Stahllamellenbeschaffenheit auf das Reibungsverhalten nasslaufender Lamellenkupplungen bei geringen Gleitgeschwindigkeiten

Forschungsthema

Kurztitel Langsamlaufschlupf Stahllamelle
Projektbeginn Q1/2021
Förderung FVA-Nr. 343/V
Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.
Kontakt T. Schneider, M.Sc.; Dr.-Ing. K. Völkel

Projektbeschreibung

Nasslaufende Lamellenkupplungen bilden in modernen Antriebssystemen wichtige Baugruppen und haben sowohl komfort- wie auch sicherheitsrelevante Aufgaben für den Antriebsstrang. Von zentraler Bedeutung für die Funktion einer nasslaufenden Lamellenkupplung ist das zugrundeliegende tribologische System, bestehend aus Reibpaarung, Schmierstoff und Beanspruchung. Durch die Wahl eines spezifischen tribologischen Systems wird das Reibungsverhalten maßgeblich beeinflusst. Komfort und Sicherheit der Kupplung können insbesondere durch das Reibungsverhalten bei niedrigen Gleitgeschwindigkeiten, im sog. Langsamlaufschlupf, charakterisiert werden. Für eine gute Regelbarkeit der Kupplung ist hierbei ein ansteigendes Verhalten der Reibungszahl über der Gleitgeschwindigkeit von zentralem Interesse. Zudem ist insbesondere auch die Bestimmung der Haftreibungszahl von Bedeutung. Bisherige Untersuchungen fokussieren sich dabei meist auf die Einflüsse von Reibbelag, Schmierstoff und Beanspruchungen auf das Reibungsverhalten. In den Vorhaben FVA 343/III und /IV wurden die Einflüsse der Stahllamellenbeschaffenheit auf das Einlaufverhalten untersucht. Neben signifikanten Einflüssen der Stahllamellenbeschaffenheit auf das Einlaufverhalten zeigten sich auch deutliche Einflüsse auf das Reibungsverhalten der eingelaufenen Kupplung. Aktuell liegen keine übertragbaren, systematischen Erkenntnisse zu Einflüssen der Stahllamellenbeschaffenheit auf das Reibungsverhalten eingelaufener Kupplungen in Langsamlauf- und Mikroschlupf vor. Im Rahmen des Vorhabens sollen anhand von experimentellen Untersuchungen die Einflüsse der Stahllamellenbeschaffenheit auf das Reibungsverhalten in Langsamlaufschlupf und Mikroschlupf identifiziert und anhand von flächenhaften Oberflächenkennwerten mit charakterisierenden Reibungszahlkennwerten korreliert werden. Eine derartige Korrelation ermöglicht eine gezielte Optimierung der Fertigungsparameter und Endbearbeitungsschritte in der Stahllamellenherstellung mit den Zielen Kostenreduktion in der Fertigung und Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Kupplung.