Beanspruchungs- und kompetenzorientierte Mitarbeitereinsatzplanung (BeKoMi)

  • Projekttyp: Gefördert durch die Bayerische Forschungsstiftung
  • Forschungsfeld: Produktionsergonomie
  • Ansprechpartner: Sarah WeilerCaroline Adam
  • Projektzeitraum: 02/2019 - 12/2021

Projektpartner

  • MAN Truck & Bus AG
  • Stremler AG
  • Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (TUM)

Ausgangssituation

In Deutschland sind rund ein Drittel aller Beschäftigten aus der Metall- und Elektroindustrie im Bereich der Montage beschäftigt, wodurch der Personaleinsatzplanung in diesem Bereich eine zentrale Rolle zukommt. Erschwert wird ein produktiver Personaleinsatz zunehmend durch den demographischen Wandel sowie steigende Anforderungen an Qualität, Zeit und Kosten. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, trotz zunehmenden Durchschnittsalters und steigender psychischer sowie physischer Beanspruchung ihrer MitarbeiterInnen produktiv zu arbeiten und dabei die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Belegschaft langfristig zu erhalten bzw. zu erhöhen.

Projektziele

Im Rahmen des Forschungsprojekts BeKoMi wird ein neuer Ansatz zur Arbeitsplatzrotation für eine Montagelinie bei der MAN Truck & Bus AG entwickelt, der neben der physischen und psychischen Belastung der Arbeitsplätze auch die physische und psychisch Beanspruchung der MitarbeiterInnen im Kontext der Arbeitsaufgabe berücksichtigt. Zudem werden in das Rotationsmodell die Kompetenzanforderungen der jeweiligen Arbeitsplätze einbezogen und auch eine potenzielle Beanspruchung, die durch den Wechselvorgang entstehen könnte, beachtet. Als langfristige Ziele der beanspruchungsorientierten Rotationsplanung werden somit der Leistungserhalt sowie die Minderung der krankheitsbedingten Fehltage und der Überbeanspruchung angestrebt ebenso wie eine Erhöhung des Wohlbefindens der Belegschaft.

Vorgehen

Gemeinsam mit dem Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) der TUM, der MAN Truck & Bus AG und der Stremler AG arbeitet der Lehrstuhl für Ergonomie an der Entwicklung eines Algorithmus, der zu erwartende Beanspruchungswerte ermittelt. Als Datenbasis dienen sowohl psychische als auch physische Belastungs- und Beanspruchungswerte, die in Studien im Labor und in der realen Produktionsumgebung erhoben werden. In einem Simulationsmodell werden beanspruchungsorientierte Rotationspläne sowie Schichtzusammensetzungen simuliert und anschließend bei der MAN Truck & Bus AG mit Hilfe von Smart Devices operativ umgesetzt. Die Smart Devices ermöglichen zukünftig eine Kommunikationsschnittstelle, um die Rotationspläne an wechselnden Gegebenheiten anzupassen.