Im Hinblick auf diese Herausforderungen könnte die, im Forschungsvorhaben FVA 864 I untersuchte, Exzenter-Zykloiden-Verzahnung (EZ-Verzahnung) potenziell Verbesserungen ermöglichen. Die EZ-Verzahnung weist einen konvex-konkaven Zahnkontakt und damit geringe Zahnflankenpressungen auf. Ersten Berechnungen zufolge ermöglicht diese geringere Zahnflankenpressung geringere Verlustleistungen als vergleichbare Evolventenverzahnungen. Des Weiteren ermöglicht die Geometrie der EZ-Verzahnung im Vergleich zur Evolventenverzahnung wesentlich höhere Übersetzungen, da bei der EZ-Verzahnung keine Mindestzähnezahl des Ritzels einzuhalten ist. Im Grenzfall sind bei der EZ-Verzahnung einzahnige Ritzel theoretisch möglich. Damit wäre durch den Einsatz der EZ-Verzahnung in hochübersetzenden mehrstufigen Getrieben eine Reduktion der Stufenzahl ohne große Erhöhung des Bauraumbedarfes möglich. Der Einfluss hoher Drehzahlen auf die Verlustleistung von EZ-Verzahnungen ist allerdings noch nicht untersucht. Des Weiteren ist noch nicht bekannt, wie die Tragfähigkeit von EZ-Verzahnungen zu bewerten ist.

Im Rahmen des Vorhabens soll daher eine Einflussanalyse der Geometrieparameter auf das Einsatzverhalten hochübersetzender EZ-Verzahnungen durchgeführt werden. Zur Untersuchung der Fertigung mittels etablierter Verfahren werden Prüfverzahnungen auf konventionelle Weise (Wälzfräsen-Wärmebehandlung-Wälzschleifen) gefertigt. Mit den gefertigten Prüfverzahnungen wird der Hochdrehzahl-Wirkungsgrad der EZ-Verzahnung experimentell untersucht. Zudem soll die Grübchen- und Fresstragfähigkeit der EZ-Verzahnung in Versuchen ermittelt werden, um herauszufinden, ob Wissen über diese Schadensarten von Evolventenverzahnungen auf die EZ-Verzahnung übertragen werden könnte.